2024 08

Trinitatisfriedhof: Wo die weißen Rosen blühen und der Flieder duftet

22. Juni | 14:00 16:00

2024 08

Spuren der Romantik auf dem Trinitatisfriedhof

Eine Spurensuche für Kinder- und Jugendliche ab 10 Jahren führt an die letzte Ruhestätte von Caspar David Friedrich und seinen Zeitgenossen.

Was erzählen uns die Grabmale der Grabstätten? Welche Symbole und Verzierungen gibt es zu entdecken? Auch die Orte der letzten Ruhestätten selbst erzählen spannende Geschichten und wer weiß, was uns noch Geheimnisvolles erwartet.
Im entstandenen Begegnungszentrum ist im Anschluss Zeit für den Austausch und wer möchte, kann sich im Papierfalten von verschiedenen entdeckten Symbolen ausprobieren.

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts war es den Kindern überhaupt erst möglich, mit Spielzeug zu spielen. Die Erfindung der Dampfmaschine ermöglichte die Produktion von Spielzeug in hohen Stückzahlen, welches sich nicht nur die begüterten Eltern leisten konnten. Kinderbücher, Puppen aus Pappmaché, Gesellschaftsspiele, Ausschneidebögen und Anziehpuppen eroberten zu dieser Zeit langsam die Kinderzimmer.

Eine Spurensuche in Zusammenarbeit mit dem Museumspädagogen Lutz Reike vom Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik.

Dauer ca. 90 Minuten

Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Wir bitte um eine verbindliche Anmeldung bis zum 19. Juni unter begegnungszentrum@trinitatisfriedhof-dresden.de.

Details

Datum:
22. Juni
Zeit:
14:00 – 16:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorien:
,
Veranstaltung-Tags:
, ,

Veranstalter

Verwaltung des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofs zu Dresden

Trinitatisfriedhof Feierhalle (gegenüber Trinitatiskirchruine)

Fiedlerstraße 1
Dresden, Sachsen 01307 Deutschland
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2024 07

Trinitatisfriedhof: Mann und Frau in Betrachtung des Grabes vonCaspar David Friedrich

26. Mai | 17:00 18:00

2024 07

Da stehen sie und schauen…. Max Loeb, Gitarrist und Komponist, und Oda Jekaterina Pretzschner, Schauspielerin und Trauerrednerin, besuchen Caspar David Friedrich zu seinem 250. Geburtstag an seinem Grab. Sie haben Schampus dabei und forschen sich lustvoll durch sein Leben, stellen ihm Fragen, die ihm noch niemand gestellt hat und lassen ihn (un-)passende Antworten geben. Auch Zeitgenossen wie Heinrich von Kleist, Johann Wolfgang von Goethe und Joseph von Eichendorff kommen zu Wort.


Musikalisch wird das Ganze begleitet und konterkariert durch Eigenkompositionen sowie Klänge aus Vergangenheit und Gegenwart.


Fühlen Sie sich eingeladen zu einer schrägen Party für den großen Romantiker!

Dauer 45 Minuten

Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Begegnungszentrum (Friedhofseingang gegenüber der Trinitatiskirchruine) statt.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Spenden für unser Förderprojekt wird ausdrücklich
gebeten.

Details

Datum:
26. Mai
Zeit:
17:00 – 18:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorien:
,
Veranstaltung-Tags:
, ,

Veranstalter

Verwaltung des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofs zu Dresden

Trinitatisfriedhof Feierhalle (gegenüber Trinitatiskirchruine)

Fiedlerstraße 1
Dresden, Sachsen 01307 Deutschland
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2024 05

Trinitatisfriedhof: Konzert „Zeit und Ewigkeit“

15. Mai | 18:00 20:00

2024 05

Lieder der Romantik zu Schlaf, Tod und Auferstehung von Carl Maria von Weber, Robert Schumann, Franz Schubert u.a. – mit Texten von Caspar David Friedrich und seinen Zeitgenossen.

Erleben Sie ein atmosphärisches Konzert mit der Sängerin Gretel Wittenburg (Sopran) und der Gitarristin Elke Jahn, welche stimmungsvoll die romantische Gitarre erklingen lässt, ein Originalinstrument aus dem 19. Jahrhundert.

Dauer ca. 90 Minuten, mit Pause.

Einlass ab 17:30 Uhr, die Anzahl der Sitzplätze ist begrenzt!

Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Spenden für unser Förderprojekt
wird ausdrücklich gebeten.

Details

Datum:
15. Mai
Zeit:
18:00 – 20:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorien:
,
Veranstaltung-Tags:
, ,

Veranstalter

Verwaltung des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofs zu Dresden

Trinitatisfriedhof Feierhalle (gegenüber Trinitatiskirchruine)

Fiedlerstraße 1
Dresden, Sachsen 01307 Deutschland
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2024 04

„Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht,sondern auch, was er in sich sieht.“

11. Mai | 14:00 16:00

2024 04

Womit hat sich Caspar David Friedrich am Ende seines Lebens beschäftigt, welche
Motive spielten dabei eine wichtige Rolle? Diesen und anderen Fragen widmet sich
die Veranstaltung u.a. bei der genaueren Betrachtung des Bildes „Der Friedhof“ von
C. D. Friedrich, welches den mittleren Eingang unseres Trinitatisfriedhofs zeigt.

Eine Veranstaltung mit der Theologin und Kunsthistorikerin Friedburg Gerlach, in
Kooperation mit der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen.

Dauer ca. 90 Minuten, im Anschluss ist noch Zeit zum Austausch im Begegnungszentrum,
welches bis 16.30 Uhr geöffnet hat.


Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Spenden für unser Förderprojekt wird ausdrücklich gebeten.

Details

Datum:
11. Mai
Zeit:
14:00 – 16:00
Eintritt:
Kostenlos
Veranstaltungskategorien:
,
Veranstaltung-Tags:
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Veranstalter

Freundeskreis Trinitatis- und Johannisfriedhof Dresden
E-Mail
kontakt@freundeskreis-trinitatis-und-johannisfriedhof-dresden.de
Webseite
Veranstalter-Website anzeigen

Trinitatisfriedhof Feierhalle (gegenüber Trinitatiskirchruine)

Fiedlerstraße 1
Dresden, Sachsen 01307 Deutschland
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2024 03

Eröffnung des Begegnungszentrums auf dem Ev.-Luth. Trinitatisfriedhof

5. Mai | 11:00 18:00

2024 03

Nach vier Jahren Bauzeit freuen wir uns, unser Begegnungszentrum eröffnen zu können.
Mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Landeshauptstadt Dresden, des Stadtbezirksamtes Dresden-Altstadt und Eigenmitteln ist es uns gelungen, die ehemalige Aufbahrungshalle in ein Begegnungszentrum mit Büchertauschregal, Ausstellungsflächen, Küchenzeile und Tresen umzubauen. Auch die Sanitäranlagen wurden umfangreich saniert und modernisiert und sind jetzt barrierefrei nutzbar.

Ein herzliches Willkommen in unserem Begegnungszentrum! Wir laden Sie ein zu Kaffee und Kuchen.

Gern können Sie Bücher (guter Zustand) und Gesellschaftsspiele wie Skat oder Rommé (vollständig) für unser Büchertauschregal mitbringen.

Gemeinsam mit Ihnen möchten wir nach einem geeigneten Namen für unser Begegnungszentrum suchen. Bringen Sie gern Ihre Vorschläge mit.

Programm

11 Uhr Begrüßung und Rückschau auf das Erreichte
mit Dr. Ulrich Hübner, Denkmalpfleger
vom Amt für Kultur und Denkmalschutz, und Beatrice Teichmann, Friedhofsleiterin des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofs.

Musikalisch begleitet von den Mitgliedern des Vokalensembles VIP.


14 Uhr in der Feierhalle

Doch jedes Been, das mir gestellt, das bracht mich weiter uff dr Welt. »Nu grade!« Lene Voigt (1891–1962)

Schauspieler Tom Pauls

Tom Pauls


Schauspieler und Kabarettist Tom Pauls erzählt aus dem tragischen Leben der „sächsischen Nachtigall“ Lene Voigt und gibt einen Ausblick zur Einweihung des neuen Denkmals für C. D. Friedrich am 5. September dieses Jahres.

Musikalisch begleitet von den Mitgliedern des Vokalensembles VIP.

Eintrittskarten für 15 € pro Person für diese besondere Veranstaltung erhalten Sie unter Begegnungszentrum@trinitatisfriedhof-dresden.de, die Anzahl der Sitzplätze ist begrenzt.

Dauer ca. 45 Minuten

Premiere
16 Uhr am Begegnungszentrum
Führung: Caspar David Friedrich und die Dresdner Stadtgesellschaft

Caspar David Friedrich und seine Familie fanden auf dem Trinitatisfriedhof ihre letzte
Ruhestätte. Der Friedhof, 1815 eröff net, repräsentiert das bürgerliche Dresden – die
Stadtgesellschaft – zu Lebzeiten Friedrichs. Persönlichkeiten des öff entlichen Lebens
wie die Wissenschaftler Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach (1793–1879) und
Carl Gustav Carus (1789–1869), bildende Künstler wie die Bildhauer Ernst Rietschel
(1804–1861) und Christian Gottlieb Kühn (1780–1828) sowie Musiker und Schauspieler
wie die Theaterintendantin Caroline von Heygendorff (1777–1848) und der
Hofkapellmeister Carl Gottlieb Reißiger (1798–1859) wurden hier neben vielen anderen
Personen dieser Zeit beigesetzt.


Eine kulturhistorische Spurensuche mit Christian Mögel und Martin Kaden.

Dauer ca. 90 Minuten

Anlässlich des Caspar-David-Friedrich-Jahres können Sie heute und bei unseren
nächsten Veranstaltungen auf unserem Trinitatisfriedhof limitierte Ansteckbuttons
mit Motiven von C. D. Friedrich erwerben

Verwaltung des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhofs zu Dresden

Trinitatisfriedhof Feierhalle (gegenüber Trinitatiskirchruine)

Fiedlerstraße 1
Dresden, Sachsen 01307 Deutschland
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Begegnungszentrum 2024 01

Begegnungszentrum Trinitatisfriedhof – Baufortschritt Januar 2024

Wir haben uns über die bewilligte Projektförderung des Stadtbezirksamtes Dresden Altstadt für den 2. Bauabschnittes des Innenausbaus unseres Begegnungszentrums Anfang Juli diesen Jahres sehr gefreut!

Nachdem die Detailzeichnungen zu den Holzelementen Ende August fertig gestellt waren, konnte im Anschluss mit der Fertigung der Rasterplatten begonnen werden. Fertigstellung der Wandelemente, des Tresens mit dahinter liegender Küchenzeile war Ende November. Links des Tresen gibt es jetzt Flächen um Plakate oder Ähnliches aufzuhängen, rechts des Tresens wird es unser Büchertauschregal geben.

Derzeit planen wir den 3. Bauabschnitt des Innenausbaus. Geplant ist u.a. die Fertigung des Windfangs, welcher zugleich auch die Funktion eines Raumteiler übernehmen soll. Es entstehen so zwei Nischen vor den großen Fenstern, welche mit Sitzbänken und Tischen ausgestattet werden sollen. Der Windfang, welcher energetisch für unser Gebäude sehr wichtig ist, dient zusätzlich als Garderobe und Informationsfläche.

Anfang Mai des nächsten Jahres planen wir die Eröffnung, wir werden dazu rechtzeitig informieren.

Titelbild Cdf Roteiche

Pflanzung einer Roteiche am Grab von Caspar David Friedrich

Nachdem die Grabanlage des Malers Caspar David Friedrichs in den vergangenen Monaten mit neuen Fundamenten versehen, gereinigt und bepflanzt wurde, wurde Mitte Oktober die neue Bank aus Sandstein mit geräucherten Eichenholzbohlen aufgestellt.

Am Freitag, den 24. November pflanzten wir als Verwaltung eine Schalach-Roteiche hinter die Bank. Es ist unser Beitrag zur Ehrung des Malers im nächsten Jahr. Wir wünschen uns, dass eines Tages in ihrem Schatten Besucher an der Grabstelle des Malers verweilen werden.

Die Schalach-Roteiche gehört zu den ursprünglich in Nordamerika beheimateten Eichen-Arten, sie ist in Mitteleuropa jedoch schon seit längerem etabliert. Sie wird bei uns schon seit über 100 Jahren angepflanzt und ist gegenüber unseren einheimischen Arten widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Stress-Perioden und Schädlingsbefall (z.B. Prozessionsspinner-Raupen).

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.                                                                                                              

Sprichwort aus Uganda

Sie möchten das Projekt der Ilse-Bähnert Stiftung finanziell unterstützen? Spenden können auf das Konto der Ilse-Bähnert Stiftung mit dem Verwendungszeck CDFriedrich 2024 überwiesen werden.

Ostsächsische Sparkasse Dresden

IBAN: DE83 85050300 3200052375

BIC: OSDD DE81 XXX

Ehrung am Grab von Carl Gottlob Reißiger

Am Sonnabend, den 11. November 2023 konnten wir einige Mitglieder der Carl-Gottlob-Reißiger Stiftung und der Reißiger-Gesellschaft auf unserem Ev.-Luth. Trinitatisfriedhof begrüßen.

Hier sehen Sie eine kleine Galerie der Zeremonie (ein Klick auf eines der Bilder öffnet die Galerie):

Wir wünschen uns, dass die Musik des Kapellmeisters und Komponisten von Carl Gottlob Reißiger nicht in Vergessenheit gerät und es immer wieder Orte gibt, wo sie erlebbar wird.

Andacht Rueckblick

Rückblick: Andacht zum Ewigkeitssonntag auf unseren Friedhöfen

Am vergangenen Sonntag konnten wir zahlreiche Angehörige in unseren Feierhallen begrüßen, welche unserer Einladung zu den Andachten gefolgt waren. Im Rahmen der Andachten verlasen wir die Namen der Menschen, welche auf unseren Friedhöfen in dem endenden Kirchenjahr bestattet wurden. Für jeden Monat entzündeten wir eine Kerze. Wer mochte konnte selbst ein Teelicht in Erinnerung an den geliebten Menschen anzünden.

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Unsere Andacht auf unserem Johannisfriedhof begann mit einem Gebet.

Wir erinnern uns an dich.

Beim Aufgang der Sonne und bei ihrem Untergang

erinnern wir uns an dich,

beim Wehen des Windes und in der Kälte des Winters

erinnern wir uns an dich,

beim Öffnen der Knospen und in der Wärme des Sommers

erinnern wir uns an dich,

beim Rauschen der Blätter und in der Schönheit des Herbstes

erinnern wir uns an dich,

zu Beginn des Jahres und wenn es zu Ende geht,

erinnern wir uns an dich,

wenn wir müde sind und Kraft brauchen,

erinnern wir uns an dich,

wenn wir verloren sind und krank in unserem Herzen,

erinnern wir uns an dich,

wenn wir Freude erleben, die wir so gerne teilen würden,

erinnern wir uns an dich

so lange wir leben, wirst du auch leben, denn du bist ein Teil von uns,

wenn wir uns an dich erinnern.

nach „Tore des Gebets“, Reformiertes Jüdisches Gebetsbuch, Wenn das Leben mit dem Tod beginnt

Es ist tröstlich, dass solange wir leben, auch die Erinnerungen in uns sind und uns in unserer Trauer begleiten – auch, wenn es manchmal sehr schmerzhaft ist und wir sehr gefordert werden.

Wir wünschen den Angehörigen, Hinterbliebenen und Besuchern unserer Friedhöfe ein friedvolle und besinnliche Vorweihnachtszeit.

Reissiger

Grabstelle von Carl Gottlieb Reißiger

Die Grabstelle von Carl Gottlieb Reißiger, einer der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert, gehört zu den personengeschichtlichen absolut erhaltenswerten Grabstellen auf unserem Ev.-Luth. Trinitatisfriedhof.

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Angehörige, welche sich um den Erhalt der Grabstelle bemühen gibt es schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr. Die Kosten für die Grabpflege selbst übernimmt das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft auf der Grundlage eines Stadtratsbeschlusses zur Erhaltung Gräber bekannter Persönlichkeiten.

In den letzten Jahren verschlimmerten sich die Schäden am Grabmal immer weiter, die starke Oberflächenverwitterung führte zur Unlesbarkeit der Inschriften. Dem Marmorgrabkreuz drohte die Abnahme, der korrodierte Dübel hatte bereits starke Risse am Kreuzsockel verursacht.

Der Friedhofsverwaltung gelang es nun in Zusammenarbeit mit der Carl-Gottlob-Reißiger Stiftung und der Reißiger-Gesellschaft aus Bad Belzig das Grabmal restaurieren zu lassen. Beiden Reißiger Institutionen war es gelungen über Spenden und einem Benefizkonzert die Eigenmittel für die Beantragung der Fördermittel zu akquirieren. Die Restaurierungsarbeiten konnten im August dieses Jahres fertiggestellt werden.

Wir als Friedhofsverwaltung freuen uns sehr, dass es Mithilfe der Carl-Gottlob-Reißiger Stiftung und der Reißiger-Gesellschaft gelungen ist die Grabstelle zu bewahren, so dass sie für nachfolgende Generationen erlebbar bleibt.

Weitere Informationen:

Carl Gottlieb Reißiger gehörte zu den bedeutenden Musikerpersönlichkeiten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 31. Januar 1798 im damals sächsischen Belzig (heute Bad Belzig, Land Brandenburg) als Sohn des Kantors Christian Gottlieb Reißiger geboren. Seinen ersten musikalischen Unterricht erhielt er vom Vater. Als Dreizehnjähriger kam er nach Leipzig zu den Thomanern. Dort ermöglichte ihm das Amt des Präfekten, seine eigenen Kompositionen in der Thomaskirche aufzuführen.

Nach Abschluss seiner Musikstudien in Leipzig, Wien und München unternahm er eine Bildungsreise nach Belgien, Frankreich und Italien. Ende 1826 wurde er als Königlicher Kapellmeister nach Dresden gerufen. Im Jahre 1828 trat er die Nachfolge von Carl Maria von Weber an und wurde 1851 offiziell zum Hofkapellmeister berufen. Seine Hauptwirkungsstätten waren somit die Hofoper und die Hofkirche. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Tode am 7. November 1859.

Sein kompositorisches Schaffen umfasst ca. 600 Werke, darunter 10 Opern, sechs Festspielmusiken, vier Schauspielmusiken, eine Sinfonie, zahlreiche Instrumentalwerke (u. a. 26 Klaviertrios und sechs Violinsonaten) sowie Lieder und Gesänge. Zum umfangreichen kirchenmusikalischen Werk, das Reißiger im Auftrag des sächsischen Königshauses schuf, gehören 13 Messen, 11 Psalmvertonungen, vier Motetten, ein Magnificat, ein Requiem und als größtes Werk das Oratorium „David“ in zwei Teilen nach Worten der Heiligen Schrift.

Nach Reißigers Tod geriet sein Werk weitgehend in Vergessenheit, vor allem die Kirchenmusik, da diese Auftragswerke Eigentum des Hofes waren und nicht veröffentlicht wurden.

In den 1980-er Jahren begann die Kirchenmusikerin Thea Labes (1937 – 2011), die in Reißigers Geburtshaus in Belzig lebte und als Kantorin wirkte, sich für dessen kirchenmusikalisches Werk zu interessieren und entdeckte in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek zahlreiche Originale seiner Kompositionen. Sie schrieb unter Mithilfe enger Freunde Note für Note für jede Instrumental- und Gesangsstimme in mühevoller Kleinarbeit von den auf Mikrofilm festgehaltenen Partituren Reißigers ab – von heutigen digitalen Möglichkeiten war man (zumal in der DDR) weit entfernt – und brachte diese wunderschönen romantischen Werke erstmals zur Wiederaufführung, so im Jahr 1984 die Missa solemnis und 1987 das Oratorium „David“. Diese und weitere Werke fanden in der Folge durch gedruckte Ausgaben zunehmende Verbreitung.

Thea Labes machte sich Reißigers Kirchenmusik zur Lebensaufgabe, gründete einen Projektchor und errichtete 2007 die Carl-Gottlieb-Reißiger-Stiftung, die seither im Rahmen ihrer Möglichkeiten Projekte der Bewahrung, Neuentdeckung und Verbreitung von Reißigers musikalischem Erbe fördert. Im Geburtshaus des Komponisten in Bad Belzig hat die Stiftung einen Gedenkort für Reißiger und seine Wiederentdeckerin errichtet.

www.reissiger-stiftung.de