Der Ev.-Luth. Trinitatisfriedhof in der Dresdner Johannstadt
Als sich 1813 die napoleonischen Truppen in Dresden starke Gefechte lieferten wurde schnell festgestellt, dass die vorhandenen Friedhöfe für die Opfer nicht ausreichen würden. Schon in den Jahren zuvor hatte man sich Gedanken über die voll belegten alten Dresdner Friedhöfe gemacht. Auch das im Volk erwachende Gesundheitsbewusstsein ließ zudem neue Ansprüche an Friedhöfe entstehen.
1813 lagen bereits vage Überlegungen für einen neuen Friedhof weit außerhalb der Stadt vor. Höchste Eile war geboten denn der Krieg hatte binnen weniger Tage 25.000 Menschenleben gefordert. Diese mussten begraben werden. Als nächstes drohten Seuchen, zwar konnte in Dresden die Pest vermieden werden, aber der Typhus raffte in den Folgemonaten weitere tausende Einwohner dahin.
Die Suche nach einem neuen Friedhofsgrundstück erhielt höchste Priorität. Im Oktober 1814 wurde man schließlich fündig und kaufte für 620 Taler ein Feld am Blasewitzer Weg.
Mit der Gestaltung des neuen Friedhofes wurde kein anderer als der damals hochgeschätzte Hofbaumeister Friedrich Thormeyer beauftragt. In Zusammenarbeit mit dem Ratsbaumeister Spieß entstand so im Jahr 1816 eine schlichte, aber würdige Friedhofsanlage, die ihren Charakter bis in unsere Zeit bewahrt hat.
Unzählige herausragender Dresdner Persönlichkeiten – von Philosophen, Naturforschern und Medizinern bis hin zu Bildhauern und Musikern fanden hier ihre letzte Ruhestätte.
Auch heute ist der Trinitatisfriedhof ein Ort mit vielfältiger Bedeutung für die Dresdner Bevölkerung. Für die einen ist er ein Ort unserer Dresdner Geschichte, da er wie kaum ein anderer die bürgerliche Lebenskultur unserer Stadt im 19.Jahrhundert widerspiegelt. Für die anderen ist er ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens und bietet Raum für Erholung und Entspannung. Aber vor allem ist er ein Ort vielfältiger Begegnungen.