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Ostergruß

„Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein anderes Licht.“

(Friedrich von Bodelschwingh)

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein frohes und behütetes Osterfest! Bitte bleiben Sie gesund!

In der vergangenen Woche haben wir die Frühjahrsbepflanzung auf unserem Trinitatis- und Johannisfriedhof abgeschlossen. Auch in diesem Jahr haben wir wieder über 36.000 Stiefmütterchen von einheimischen Gärtnereien und andere Frühlingsblumen (Primeln, Tausendschön, Hornveilchen) gepflanzt.

Das Wasser ist nun auch wieder auf unseren Friedhöfen angestellt, Gießkannen sind an den entsprechenden Stellen in ausreichender Anzahl zu finden. Im Mai werden wir Gießkannenpfandstationen aufstellen, hier können Sie sich für 2 Euro Pfand eine Gießkanne ausleihen. Für die Anschaffung dieser Pfandstationen erhalten wir einen Zuschuss in Form von Fördermitteln von den Stadtbezirksämtern Altstadt und Blasewitz. Die Aufstellung erfolgt in Eigenregie von unseren Mitarbeitern. Wir hoffen somit ab diesem Jahr mehr Angehörigen Gießkannen auf unseren Friedhöfen zur Verfügung stellen zu können, denn in den letzten zehn Jahren haben wir Jahr für Jahr für jeden Friedhof immer wieder ausreichend Gießkannen angeschafft, welche uns immer wieder gestohlen worden.

Die Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung

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Begegnungszentrum Trinitatisfriedhof – Baufortschritt März 2021

Die Baumaßnahmen an der Gebäudehülle (Dach, Fassade, Türen & Fenster, Stufenanlage) und die Modernisierung der Besuchertoiletten wurden im Oktober 2020 abgeschlossen.

Wir freuen uns da wir den Besucherinnen und Besuchern aber auch Menschen mit Behinderung moderne Toiletten, welche von unseren Mitarbeitern gereinigt werden, zur Verfügung stellen können. Wir hoffen sehr, dass diese Arbeiten auch die entsprechende Wertschätzung erfahren, denn wir beobachten immer wieder wie die Türschließmechanismen sabotiert werden.

Wir möchten nun den Innenraum nach den nach den Bedürfnissen der zukünftigen Besucher auszubauen und ein Betreiberkonzept entwickeln.

Studierende der Fakultät Architektur am Lehrstuhl Raumgestaltung der TU Dresden haben unter Professor Ralf Weber im vergangenen Jahr bereits zehn Entwürfe für die Innenausstattung gestaltet, Elemente davon sind in einen Endentwurf geflossen, welchen wir Ende April/ Anfang Mai den Besucherinnen und Besuchern präsentieren möchten.

Mit der neuen Nutzung des Aufbahrungshalle als Besucherzentrum möchten wir das kulturtouristische Potenzial des Trinitatisfriedhofs einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen. Zugleich soll der Ort so auch als Identifikationsort für die Johannstädter gestärkt werden.

Sich im Miteinander begegnen, Erlebnisse und Erinnerungen austauschen, Interessantes erfahren oder in Ruhe eine Tasse Kaffee genießen – das Begegnungszentrum auf dem Trinitatisfriedhof Dresden als Ort für den Dialog mit Angehörigen, Besuchern und Interessierten. – Eine Verbindung ins Leben über den Tod hinaus.

Für dieses Jahr planen wir bereits die Öffnung der Südfassade zur Fiedlerstraße, damit unser Begegnungszentrum auch von außen besser wahrgenommen werden kann. Auch der Platz davor soll perspektivisch umgestaltet werden, damit ein behindertengerechter Zugang möglich ist.

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Sanierung der Grabstelle von Heinrich Ernemann

Am 19. Mai 1928 wurde auf dem Ev.-Luth. Johannisfriedhof unter großer Anteilnahme Heinrich Ernemann in der 1917 für seine Ehefrau Therese Ernemann geb. Grafe errichteten Grabstelle in der Grababteilung 2.H bestattet. Auch Oberbürgermeister Dr. Bernhard Blüher zählte zu den Trauergästen.

„Wer mir die Arbeit nimmt, nimmt mir das Leben“ war eines seiner Leitsätze, so schreibt es der Dresdner Anzeiger in seinem Nachruf am 20. Mai 1928.

Heinrich Ernemann gehörte zu den deutschen Unternehmerpersönlichkeiten, die nach 1871, aus untersten sozialen Schichten stammend, mit Energie und Gespür für zukünftige Trends der Warenproduktion ihre Firmen zu national wie international geachteten Branchenakteuren führten. Als geistiger, finanzieller und organisatorischer Kopf der Ernemann-Werke Dresden etablierte Ernemann die industrielle Foto- und Filmgerätefabrikation in Deutschland, indem er einerseits den Markt für solche Waren erkannte und bereitete sowie andererseits eine für die Massenherstellung notwendige Betriebsstruktur konsequent durchsetzte.

 

 

Heinrich Ernemann war der Begründer der Ernemann-Werke AG. 1897 legte er den Grundstein für ein neues Fabrikgelände an der Schandauer Straße in Dresden, das im Herbst 1923 mit dem Ernemann-Turm eingeweiht wurde. Heute sind hier die Technischen Sammlungen untergebracht.

1925 ging der mittlerweile 75-jährige Generaldirektor Ernemann eine Interessengemeinschaft mit der Internationalen Camera Actiengesellschaft, der Contessa-Nettel AG und der Optischen Anstalt Goerz AG ein. 1926 erfolgte die Firmierung zum Zeiss Ikon-Konzern. Es entstand das größte Unternehmen der Fotobranche in Europa, hinter Eastman Kodak Ltd. das zweitgrößte weltweit. Ernemann blieb bis zu seinem Tod Aufsichtsrat bei Zeiss Ikon, was die tiefe Bindung an sein Lebenswerk unterstreicht.

 

 

Nachdem Zeiss Ikon nach 1945 zunächst in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt worden war, erfolgte 1958 eine Umbenennung in VEB Kinowerke Dresden. Durch eine weitere Fusion entstand im folgenden Jahr ein neuer Großbetrieb der fotografischen Industrie in Dresden, der VEB Kamera- und Kinowerke Dresden. Ab 1964 firmierte das Unternehmen dann als VEB Pentacon Dresden.

Die Familie flieht nach dem Krieg nach Stuttgart und Wiesbaden, die Unterhaltung der Grabstelle wird aus der Ferne sehr schwierig. 1985 gibt Rosemarie Ernemann die Grabstelle an die Friedhofsverwaltung zurück. VEB Pentacon übernimmt von nun an die Kosten für die Pflege der Grabstelle. Ab 1999 treten die Technischen Sammlungen in den Vertrag ein.

In den letzten Jahren setzte sich, durch Einwirkung des Frostes auf die Fundamente, die Balustrade rechts und links des Hauptgrabmals immer mehr, die Grabanlage wurde immer baufälliger. Es drohte der Rückbau.

Wir als Friedhofsverwaltung nahmen uns dem Einzeldenkmals an. Schrieben die notwendigen Arbeiten in Rücksprache mit dem Amt für Kultur- und Denkmalschutz und den Technischen Sammlungen aus. Nach Auswertung der Angebote stellten wir den Antrag auf Förderung der Arbeiten beim Stadtbezirksbeirat Blasewitz. Wir haben uns sehr gefreut als unserem Antrag in der Sitzung am 24. Februar einstimmig zugestimmt wurde.

 

 

Mitte April 2021 soll nun mit den Arbeiten begonnen werden. Im Zuge der Fundamenterneuerung erfolgt auch die Nachvergoldung der Inschriften und die gärtnerische Neubegrünung im Herbst 2021.

 

Die Grabstelle befindet sich in der Grababteilung 2.H, rechts neben der Feierhalle.